Erste Eindrücke vom Selbsthilfetag

Am 3.11.2018 fand in der Gemeindezentrum der Paul-Gerhardt-Gemeinde in Stuttgart unser Selbsthilfetag mit einer kleinen Feier zu unserem 25-jährigen Jubiläum statt. Hier vorab ein paar erste Eindrücke von dieser Veranstaltung:

Wir sind mit dem Ablauf sehr zufrieden. Uns wurde gesagt, dass unser Programm eine gute Mischung war.

Fachbeiträge brachten Herr Prof. Rüsch, der interessante Anregungen zum Thema Stigmatisierung von Psychiatrie-Erfahrenen gab und Herr Dr. Weitz, der von seiner Arbeit als Ombudsmann nach dem Psychisch-Kranken-Hilfe-Gesetz berichtete. Die IBB-Stellen, die Besuchskommissionen und das Melderegister waren Themen seines Vortrages.

Herr Prof. Rüsch ging auf die Problematik der Offenlegung von Psychiatrieerfahrung ein, die laut Studien im Berufsleben eher nachteilig wirkt und im Privatleben zu einer Erhöhung der Lebensqualität führt.

Ein schwierig zu erklärendes Phänomen ist es, dass die Stigmatisierung von Menschen mit Psychoseerfahrung über die Jahre zugenommen hat, obwohl psychische Erkrankungen immer mehr enttabuisiert werden. Ein Grund könnte die Wirkung von biologischen Erklärungsmodellen sein, die die Anders- und Fremdartigkeit von Psychosen betonen würden. Die Stigmatisierung von depressionserfahrenen Menschen ist konstant geblieben.

Interessant ist auch ein Gruppenangebot mit Beteiligung von Peers des Bezirkskrankenhaus Günzburg, dass mit nur 3 Terminen Depressivität reduziert und Genesungsglauben erhöht hat.

Die Grußworte von Herrn Prof. Ministerialdirektor Hammann (Sozialministerium) , Frau Dr. Schöck (Landesverband Gemeindepsychiatrie Baden-Württemberg) und Frau Schneider-Eichbaum (Landesverband Baden-Württemberg der Angehörigen psychisch Kranker) hatten den Nachmittag eröffnet.

Danach brachte Herr Eßer, (Gründungs- und Ehrenvorstand des LVPEBW) der Veranstaltung einen nachdenklichen-humorvollen Impuls unter anderem mit Geschichten aus der Vergangenheit des Landesverbandes.

Für einen besonderen Musikgenuss sorgten Frau Oswald mit ihren beiden Pianisten.

Schön war es, dass Herr Eßer und Frau Dr. Schöck an die beiden verstorbenen Vorsitzenden Frau Zingler und Herr Laupichler erinnerten, die den LVPEBW maßgeblich geprägt haben.

Es war eine schöne Erfahrung, dass im LVPEBW wertschätzend miteinander umgegangen wird und in einer guten Atmosphäre gefeiert wurde.

Ich hoffe, dass auch die Teilnehmenden den Tag so empfunden haben und wie ich eine schöne Erinnerung mit nach Hause nehmen.